Gesundheitsversorgung ist für alle transsexuellen, transidenten, transgender und nicht-binären Menschen ein wichtiges Thema. Zum einen bietet die Medizin Behandlungsmöglichkeiten an, die Körperdysphorien weitgehend erfolgreich beseitigen bzw. mildern können. Zum anderen benötigen alle Personen im Laufe ihres Lebens auch allgemeine medizinische Versorgung. Im internationalen wissenschaftlichen Diskurs werden mittlerweile nicht nur die klassischen Themen rund um eine geschlechtsangleichende oder -modifizierende Behandlung thematisiert, sondern auch Themen, wie beispielsweise sexuelle Gesundheit und Kinderwunsch erhalten immer mehr Gewicht. Darüber hinaus rücken Trans*-Menschen auch als vulnerable Gruppe im Hinblick auf „Minority Stress“ in der Gesundheitsforschung in den Fokus. Nicht zuletzt ist die medizinische Versorgung auch Schauplatz von Diskriminierungserfahrungen und -befürchtungen.
2016 wurde von der Bundesvereinigung Trans* ein Policy Paper vorgelegt, welches aus Communitysicht Bedürfnisse und Forderungen an die Gesundheitsversorgung artikuliert. Auf der Basis des internationalen Diskurses und den Ergebnissen des Policy Papers wird vorgestellt, was eine optimale Gesundheitsversorgung aus der Sicht von Trans*-Menschen beinhaltet.